x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Wittner Kinotechnik
Besuch bei Kodak, Windsor, Colorado, USA (25. März 2009)
So. Da sitzen wir nun. Der Kaffee steht bereit, das Notebook ist startklar, auf dem Monitor blinkt der Cursor auf einer großen, leeren Seite, die darauf wartet, mit Worten gefüllt zu werden. Ein wenig kommen wir uns in unsere Schulzeit zurückversetzt vor. Einen Aufsatz schreiben! Möglichst einen guten. Damals mangelte es vielleicht an der einen oder anderen Idee für ein geeignetes Thema. Heute stellt es sich etwas anders dar. Wie die Eindrücke und die positiven Erinnerungen in Worte fassen, die dem Erlebten auch nur annähernd gerecht werden? Das Thema ist klar: unser Besuch der Eastman Kodak Company. Konkret: der Production Facility in Windsor, Colorado, USA. Dem Ort, an dem alle Super 8 und 16mm Filme geschnitten, perforiert und verpackt werden. Kurzum: dem Ursprung aller bekannter Schmalfilmsorten!

 
 

 
 

"We would be honored to have you visit our Super 8 factory in Windsor, Colorado", so die Antwort auf unsere spontan gestellte Anfrage nach der Möglichkeit, die Produktion von Kodak zu besuchen. Wow! Wer hätte das gedacht. In vielen großen Firmen wird man in solchen Angelegenheiten mit Standard-Antworten bedacht, bestenfalls noch auf ein bestehendes "Visitor-Center" verwiesen. Man kann es eigentlich auch verstehen. Schließlich bedeutet ein Besuch von Außenstehenden in den heiligen Hallen einer Produktion auch einen nicht zu unterschätzenden Aufwand für das betreffende Unternehmen. Es müssen Vorkehrungen getroffen werden, Produktionsabläufe umgestellt oder gar die Produktion angehalten werden. Es bindet Zeit und Arbeitskraft. Welche Ehre also für uns, eine solche persönliche Antwort vom WorldWide Product Manager von Kodak zu erhalten. Dies versprach, eine ganz besondere Reise zu werden. Vor allem, da uns schon seit unserer Schulzeit die Faszination des Filmens mit Super 8 begleitet hat. Wir, das sind Claudia und Daniel Wittner, die beiden Schmalfilm Begeisterten hinter Wittner Cinetec, die schon damals, in der 6. Klasse, zusammen in einem Filmteam aus Freunden und Klassenkameraden, auf dem elterlichen Dachboden auf Super 8 in selbst gebastelten Kulissen mit viel Fantasie und Pappmaché unfreiwillig komische Monster- und Science Fiction Filme drehten. Aus den damals mehr spielerischen Filmaktivitäten ist später ein passioniertes Hobby geworden. Seit 1996 in Form einer Firma, die sich zum Ziel gesetzt hat, jedem die Anwendung von Schmalfilm in den kommenden Jahrzehnten zu erleichtern. Denn schon wir mussten damals, 1988, die traurige Erfahrung machen, dass Super 8 und die anderen Schmalfilmformate mehr und mehr aus dem öffentlichen Bewusstsein und damit auch aus den Fotoläden verschwanden und die Beschaffung von Filmmaterial und Zubehör zunehmend problematischer wurde. Diese schmerzliche Erfahrung, filmen zu wollen, aber immer weniger Ausrüstung dafür zu erhalten, wurde zum inneren Antrieb, einen Beitrag zu leisten, dass es den Filmern von heute besser ergehen möge. Jeder soll filmen können, der möchte. Dies ist Ziel unserer Bemühungen. Und wer seit Kindestagen so sehr mit dem Filmen im allgemeinen und Super 8 im speziellen verwurzelt ist, für den muss es einfach ein ganz besonderer Tag sein, die Firma zu besuchen, die Super 8 erfunden hat, die der weltweit größte Lieferant von Filmen sowohl für den Amateur- als auch den professionellen Markt ist: Kodak.
Die Kodak Production Facility liegt etwas außerhalb von Windsor, Colorado, am Fuße der Rocky Mountains, ca. 60 Meilen nördlich von Denver. Wir hatten bereits im Vorfeld gerätselt, ob es dort wohl eine eigene "Kodak Straße" geben würde. Und in der Tat, die Gebäude befinden sich im "Eastman Park Drive", benannt nach dem Kodak Gründer George Eastman. Kodak ging 1892 aus dem Unternehmen Eastman Dry Plate Company hervor, das von dem Erfinder George Eastman und dem Geschäftsmann Henry Strong 1881 gegründet worden war.
Obwohl wir deutlich vor dem vereinbarten Zeitpunkt auf dem riesigen Firmengelände eintrafen, wurden wir bereits von unserem persönlichen Empfangskomitee an der Sicherheitsschleuse erwartet. Bei einer herzlichen Begrüßung überreichte man uns die Besucherausweise. Nach der Freigabe durch die Werkssicherheit öffnete sich die schwere Stahltür und gab einen ersten Blick frei in das verheißungsvolle Innere. Wir waren drin.
Groß und absolut sauber. Das ist der erste Eindruck. Lange Gänge mit spiegelblanken Böden, Ordnung und Übersicht sind die vorherrschenden Wahrnehmungen. Im einen Bereich der Bürokomplex, im anderen die Produktionshallen. Und überall schwarze Drehtüren, so genannte Lichtschleusen, die in die Dunkelraumbereiche führen. Ein Sirren und Summen liegt in der Luft, es riecht nach frischem Film. Über den jeweiligen Abteilungen prangen Schilder wie "16mm slitter", "super 8 perforating" oder "finished goods super market". Nun wissen wir, wie nahe wir dem Ursprung sind.
Als erstes werden wir in das Büro des Production Plant Managers geführt. Er strahlt als er uns sieht und heißt uns herzlich willkommen. Er gibt uns eine kurze Übersicht über die geplanten Aktivitäten und wir bemerken, wie gut man sich auf unseren Besuch vorbereitet hat. Als erstes steht eine Telefonkonferenz mit dem World Wide Product Manager und dem Communications Director Entertainment Imaging in Rochester, New York, auf dem Programm. Im Vorfeld hatten wir bereits den Wunsch geäußert, einige Fotos machen zu dürfen. Nach kurzer Abklärung über Art und Umfang der Verwendung wird uns dies gestattet. Nochmals wow. Nicht nur alles sehen dürfen wir, sondern auch noch Fotos machen. Keine Selbstverständlichkeit. Im Gespräch erfahren wir, dass die gesamte Fertigung von Super 8 und 16mm Film noch dieses Jahr an den Hauptsitz nach Rochester umziehen wird. Dort werden auch die Emulsionen gegossen, die so genannten Widerolls, und es macht logistisch für Kodak mehr Sinn, auch das Schneiden und Perforieren zukünftig dort durchführen zu lassen. Natürlich stellen wir auch die üblichen Fragen wie "Gibt es Pläne, Super 8 Produkte einzustellen?" oder "Betrifft der Umzug in irgend einer Weise das bestehende Produktportfolio?", obwohl wir eigentlich schon jetzt spüren, wie ernst und wichtig man noch immer den Schmalfilm bei Kodak nimmt. Die Antworten sind klar und deutlich: Super 8 bleibt, noch lange. Es ist ein Baustein des Gesamtkonzepts des Entertainment Imaging Bereichs, den man nicht entnehmen wird. Super 8 ist wichtig. Wichtig für den Nachwuchs. Junge Menschen sollen echten Film nutzen können. Schüler an Filmschulen sollen weiterhin eine preisgünstige Möglichkeit haben, echten Film kennen und schätzen zu lernen. Und ältere Filmer sollen weiterhin filmen können. Ohne wenn und aber. Man schätzt alle Filmanwender, gleich welchen Formats.

 

 

 

Als nächstes werden wir in den Konferenzraum geführt und da verschlägt es uns fast die Sprache. Auf uns wartet ein Teil des Super 8 und 16mm Produktionsteams. Die versammelte Mannschaft, bestimmt 12 oder 15 Filmspezialisten, ist angetreten, um uns einen Überblick über die Entertainment Imaging Produkte, also die Cinefilmprodukte, natürlich mit dem Schwerpunkt auf Schmalfilm, zu geben und unsere Fragen zu beantworten. Es wurde eigens vom Operations Manager 16mm Film Finishing eine Präsentation des Workflows erstellt und vorgetragen. Wir sind tief beeindruckt. So viele nette, filmbegeisterte Menschen an einem Ort. So viel Herzlichkeit und Enthusiasmus und so viel Fachwissen in einen Raum. Und wir mittendrin. Wir fühlen uns wie bei einem Familientreffen der Kodak Familie. Und wir gehören dazu, obwohl wir gerade erst eingetroffen sind.

 

 

Ein großer Teil des Teams begleitet uns auf dem folgenden Rundgang durch alle Abteilungen der Super 8 Fertigung und die jeweils zuständigen Mitarbeiter erklären uns ausführlich ihre Arbeitsstationen und beantworten geduldig alle unsere Fragen. An der ersten Station werden die Super 8 Kassetten aus jeweils sieben Einzelteilen zusammengesetzt. Die Kunststoffteile werden mit ständig erneuerten Werkzeugen hochpräzise in einer nahe gelegenen Produktionsanlage hergestellt, die Metallfeder für die Andruckplatte wird durch eine spezielle Presse aus einem Metallband gestanzt und erhält eine genau definierte Krümmung. Alle Teile werden bereits in der Produktion einer genauen Qualitätskontrolle unterzogen und bei der Montage nochmals visuell überprüft. Die Kassetten werden alle per Hand von Zweierteams zusammengesetzt, wobei dies mit einer beeindruckenden Fingerfertigkeit und Geschwindigkeit geschieht. Die komplettierten Kassetten werden in Magazine geladen, aus denen dann später die Anlage zum Befüllen mit Filmmaterial diese entnehmen kann. Hier werden auch die leeren Super 8 Kassetten für uns montiert, die wir bei uns in Deutschland mit Super 8 Material befüllen. Man erinnert sich sofort an unseren Auftrag, der zufälligerweise nur wenige Tage nach unserer Reise bei uns in Hamburg eintrifft (siehe dazu 07.04.2009 - Kodak Kassetten aus neuer Produktion eingetroffen). Wie schön ist es, nun genau zu wissen, woher diese Kassetten stammen, ja sogar wer sie für uns prüft und zusammenfügt.
Auf dem Weg in den ersten großen Dunkelbereich bleibt noch genügend Zeit über die Vorbehandlung von Filmmaterial und Kassetten zu sprechen, mit der sichergestellt wird, dass das Filmmaterial in der Kassette leichtgängig gleitet. Im ersten großen Dunkelraum zeigt sich erneut, wie gut die Vorbereitung für unseren Besuch ausgefallen ist. Die Produktion wurde bereits angehalten, alle Filmrollen in lichtdichte Container verpackt und es wurde für uns hell in der Dunkelkammer, die, der Dimension geschuldet, mehr die Bezeichnung "Dunkelhalle" verdient. In einer benachbarten Abteilung werden die knapp 54 Inch (ca. 1,3m) breiten Widerolls, die in Rochester produziert wurden, in einer großen computergesteuerten Anlage in 16mm oder 35mm breite Bahnen aufgeschnitten und aufgerollt. Eine dieser 2000 Fuß (ca. 600m) langen Rollen 16mm breiter Film befindet sich bereits im Perforator, bereit, um für uns bei normaler Beleuchtung in Doppel Super 8 (DS8) perforiert zu werden. Eine Stroboskoplampe ermöglicht uns das Betrachten dieses Vorgangs wie in Zeitlupe. Immer wieder hebt und senkt sich der Stempel des Perforators, um hochpräzise jeweils am Rand des 16mm breiten unperforierten Filmstreifens beidseitig die Super 8 Perforationen zu stanzen. Dies ist also der Workflow für die Super 8 Produktion: es beginnt -nach dem Aufschneiden der Widerolls- mit DS8! Wieder wow. Wer hätte das gedacht. Dieser Perforator, ein Bell+Howell Gerät solidester Bauart, von dem Kodak für die Super 8 Fertigung mehrere Exemplare betreibt, perforiert also alle Filmsorten, von Ektachrome 64T, über Tri-X / Plus-X bis hin zu Vision2 200T und Vision3 500T für die Verwendung in Super 8 Kassetten. Und er perforiert auch den Ektachrome 100D, den wir als DS8 von Kodak beziehen, um ihn dann bei uns zu Super 8 zu schneiden und in Kassetten abzufüllen.

 

 

 

 

Die Frage nach dem Schneiden führt uns über endlose Korridore in den nächsten Dunkelbereich. Wieder stehen Mitarbeiter bereit, das normale Weißlicht ist eingeschaltet, um uns auch diesen Schritt live erleben zu lassen. Auf dem großen Slitter ist bereits eine 2000 Fuß DS8 Rolle aufgelegt, die nun mit geschickten Händen durch die Rollenmesser und zahlreichen Umlenkrollen eingefädelt wird. Dies ist also die zweite große Rolle Film, die für unseren Besuch das Licht der Welt zu früh erblickt. Auch dies keine Selbstverständlichkeit, dass hier echtes Filmmaterial geopfert wird, um uns die Funktion bei normaler Beleuchtung zu zeigen. Wir sind angesichts der Großzügigkeit mit Informationen, Zeit und Material und der Bereitschaft, uns alles bis ins kleinste Detail zu zeigen, es uns hautnah erleben zu lassen, tief beeindruckt und fühlen uns bei der Kodak Familie pudelwohl.

Ein Druck auf den Startknopf des Slitters setzt das technische Wunderwerk in Betrieb. Ein Zischen und Sirren ertönt und die Rollen setzen sich mit unglaublicher Geschwindigkeit in Bewegung. Für das Trennen einer 2000 Fuß / 600m Rolle DS8 Film in zwei Super 8 Streifen benötigt dieses speziell für Kodak angefertigte Gerät gerade mal 90 Sekunden. Zeit für ein WOW, keine Frage.

Fast unbemerkt wurde von einem anderen Mitarbeiter zwischenzeitlich eine weitere Maschine für den Start vorbereitet. Eine Maschine, die man mit Recht als die Mutter der Super 8 Maschinen bezeichnen könnte. Es handelt sich, Sie ahnen es schon, um jene Maschine, die Super 8 Kassetten mit Film befüllt. Sie erinnern sich? An der ersten Station wurden, nach dem Herstellen der Kunststoffteile und Metallklammern, die Kassetten zusammengesetzt und in Magazine geladen, dann wurde 16mm breiter Film zu DS8 perforiert und zum Endprodukt Super 8 geschnitten. In dieser Maschine nun findet alles zusammen, was zusammengehört. Die Kassetten-Magazine werden in die Maschine geladen und der Super 8 Film wird auf den gewonnenen großen Rollen eingelegt. All dies geschieht unmittelbar vor unseren Augen, und wir können es eigentlich noch immer nicht ganz glauben. Dann wird es laut. Die Maschine setzt sich in Bewegung, die Produktion beginnt. In Windeseile werden vollautomatisch Rollen mit jeweils 50 Fuß / 15.25m Film gewickelt. Gleichzeitig wird eine Kassette nach der anderen aus dem Magazin entnommen. Die Filme erhalten die typische End-Stanzung und den "Exposed" Aufdruck. Das andere Ende des Films wird an den Aufwickelkern der Kassette angeprägt. Die nachrückenden Kassetten werden unterdessen in der zentralen Ladeeinheit der Maschine geöffnet, die Filmrolle eingelegt, der Film in die Kassette eingefädelt und diese anschließend wieder verschlossen und lichtdicht versiegelt. Danach wird der "Notch", die Kerbe für Belichtungsmesser und ggf. das Tageslichtfilter, gestanzt und die fertig befüllten Kassetten verlassen auf einem Förderband die Maschine, um erneut in Transportmagazinen gesammelt zu werden. Das alles geschieht in einem kontinuierlichen Prozess, gesteuert von einem komplexen Kontrollsystem, vieles pneumatisch, anderes mittels kleiner Elektromotoren und unzähliger Sensoren und Diagnoseeinheiten. 10 Kassetten pro Minute werden befüllt. Das macht 600 die Stunde. In einer Schicht kann das gute Stück also einiges produzieren. Zu Hochzeiten von Super 8 in den 70iger Jahren waren 12 von diesen Maschinen im Einsatz. Heute genügt eine. Aber unterschätzen Sie diese "Super 8 Mama" nicht. Wenn erforderlich, schafft auch sie siebenstellige Mengen pro Jahr. Also: filmen, filmen, filmen! Noch immer werden viele Millionen Fuß Super 8 Film pro Jahr kassettiert. So soll es auch bleiben.

 

 

 

 

 

 

 

Die befüllten Super 8 Kassetten werden in den Prüf- und Verpackungsbereich weitertransportiert. Die nächsten Stationen auf dem Weg einer Super 8 Kassette befinden sich unter normalen Lichtverhältnissen, auch dann, wenn der Besuch wieder weg ist. Dort sehen wir die Etikettiermaschine und den sog. "Verifier". Ein Prüfgerät, das jede Kassette auf verschiedene Parameter überprüft. So wird z.B. kontrolliert, ob der korrekte Notch, also die korrekte Belichtungsmesser / Filterkerbe gestanzt wurde. Es wird ebenfalls die zum Transport des Films nötige Kraft gemessen bei einem definierten Drehmoment am Aufwickelkern in der Kassette. Der Film wird hierbei um 16 Bilder weitertransportiert. Diese Stelle kann man nach der Entwicklung an einem feinen roten Strich auf der Perforationsseite erkennen. Danach durchlaufen die Filme die Verpackungsstraße, werden in die bekannten mit Aluminium beschichteten Beutel eingeschweißt, um anschließend in die jeweiligen Pappschachteln eingepackt zu werden. Hier erhalten die Filmschachteln auch die kleinen Aufkleber mit dem individuellen Zahlencode. Dieser Zahlencode ermöglicht das genaue Nachvollziehen des Werdegangs jeder einzelnen Kassette, wann diese auf welcher Maschine produziert wurde. Er beinhaltet neben der Emulsionsnummer der Wideroll auch den sog. "Slit", d.h. an welcher Position sich die unperforierte 16mm Filmrolle beim Schneiden aus der Wideroll befand, bevor sie zu DS8 perforiert wurde. Und er zeigt durch das "A" oder "B" nach der Nummer sogar an, welche Seite des DS8 Films (nach dem Trennen auf dem Slitter) sich in der Kassette befindet. Letzte Schritte sind das Befüllen der 20-Stck. Umkartons und das Palettieren für die Reise in die Distributionszentren weltweit.
   
Zum Abschluss zeigt man uns noch die drei Entwicklungsmaschinen (ECN-2, E6 und D94-A), die nur dazu da sind, jene Testfilme zu entwickeln, die von der Qualitätssicherung regelmäßig belichtet werden. Qualitätskontrolle ist generell eines der wichtigsten Themen, das uns auf unserem Rundgang immer wieder begegnet ist. Diese eigens für Kodak angefertigten Maschinen ermöglichen die zeitnahe Entwicklung aller Super 8 und 16mm Filmsorten. Eine große Kunststoffkiste markierter und geöffneter Super 8 Kassetten ist ein weiterer Zeuge der regelmäßigen Überwachung und Aufmerksamkeit, die selbst dem kleinsten aller Filmformate hier zuteil werden. Dann demonstriert man uns noch die Messgeräte, mit denen Super 8 Kassetten im Bedarfsfall zusätzlich überprüft werden können.
Bei diesem Rundgang haben wir unendlich viel über Super 8, 16mm, Kodak und generell über die Filmindustrie gelernt. Es wurde gründlich mit völlig unzutreffenden Vorstellungen aufgeräumt, die man sich unwillkürlich macht, wenn man die Hintergründe nicht genauer kennt. So war unsere Vorstellung z.B., dass Kodak Super 8 Kassetten vielleicht nur ein oder zweimal pro Jahr produziert. Dann eine riesige Menge und gut. Aber falsch! Die Super 8 Produktion ist ein werktäglicher Prozess. Es wird kein Material produziert und gelagert. Die Produktion erfolgt just-in-time. Nur die Distributionszentren haben natürlich immer einen gewissen Vorrat, um die täglichen Bestellungen zu erfüllen. Wöchentlich, teilweise sogar täglich verlassen Sendungen mit nachproduzierten Filmen aller Formate die Windsor Fabrik, um diese Distributionszentren zu versorgen. Dies stellt sicher, dass die Filme stets frisch sind, die Produktion permanent arbeiten kann und keine unnötigen Mengen im Lager liegen. Wir sind so erfreut, das zu hören. Ist es nicht ein schönes Gefühl, zu wissen, dass der Super 8 oder 16mm Film in der Kamera erst vor wenigen Wochen von diesen freundlichen Menschen bei Kodak für uns Filmer produziert wurde? Dass Super 8 für alle bei Kodak nach wie vor tägliches Geschäft ist? Keine ungeliebte Randerscheinung, wie manche zu Unrecht befürchten? Super 8 ist Teil des Gesamtbildes bei Kodak. Fester Bestandteil der Strategie und des Produktionsplans. Die Produktion zieht bald nach Rochester um. Das bedeutet Kosten! Investitionen! Sie können sicher sein, Kodak würde die Super 8 Produktion nicht nochmals umziehen, wenn sie nicht wichtig wäre.

 

 

 

 

Wir hoffen, dass dieser Bericht einen Einblick vermitteln konnte, wie die bekannten Super 8 Filmsorten entstehen und wie ernst man dieses Produkt bei Kodak nimmt. Immer wieder aufflammende Befürchtungen vom baldigen Ende dieser Ära sind definitiv nicht angebracht. Wir möchten uns abschließend bei Kodak und allen beteiligten Mitarbeitern ganz herzlich bedanken, die uns diesen Besuch ermöglicht haben und ihn zu einem unvergesslichen Erlebnis haben werden lassen. Wir haben noch nie eine so aufwändige, professionell organisierte und dennoch so persönlich gestaltete Firmenführung erlebt, wie an diesem Tage.
Thank you VERY much!

Kodak Entertainment Imaging website http://www.kodak.com/go/motion
Kodak Super 8 website http://www.kodak.com/go/super8
Kodak local sales offices http://www.kodak.com/go/salesoffices
Alle bei uns lieferbaren Super 8 Filme finden Sie unter http://wittnercinetec.com/Super8Filme

 
 
 
Wittner Kinotechnik           © Wittner Cinetec GmbH & Co. KG           Wittner Filmtechnik
Impressum
 
x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x